Umgang mit Suizid in psychiatrischen Einrichtungen

Im Rahmen der mittwochs stattfindenden multiprofessionellen Fortbildungsreihe werden Prof. Dr. Peter Brieger und Susanne Menzel am 09. November 2022 ab 14.30 Uhr über das Thema „Umgang mit Suizid in psychiatrischen Einrichtungen“ referieren. Prof. Brieger ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Ärztlicher Direktor des Isar-Amper-Klinikums München-Ost, Frau Menzel ist Psychologische Psychotherapeutin und Referentin am Isar-Amper-Klinikum.

Wenn ein Suizid an dem Ort geschieht, der als Ort des Schutzes für den Betroffenen und als Entlastung von Verantwortung für die Angehörigen gedacht war, dann bleibt von einem solchen Ereignis niemand unberührt. Peter Brieger und Susanne Menzel haben deshalb ein Konzept entwickelt, um in ihrer Klinik mit stattgefundenen Suiziden umzugehen. In diesem Rahmen wurde die Suizidnachbesprechung als fester Bestandteil der Nachbearbeitung von Suizidereignissen in ihrer Klinik etabliert. Dabei geht es nicht um Kontrolle oder Schuldzuweisung, sondern um ein unmittelbares Lernen aus der Situation, um eine angemessene Würdigung des Geschehenen und um die Fürsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Angehörigen oder andere Beteiligte. Im Vortrag werden sie eine knappe Zusammenfassung zum Wissen über Suizide im Allgemeinen und in psychiatrischen Krankenhäusern geben und anschließend das Konzept zum Umgang mit dem Krankenhaussuizid vorstellen.

Auch hier im TWW haben wir seit einiger Zeit einen größeren Fokus auf das Thema Umgang mit Suizidalität gelegt. Dies zeigt sich unter anderem im neuen Suizidprophylaxestandard der psychiatrischen Abteilung, der im letzten Jahr veröffentlicht wurde und den seither fest etablierten Schulungen zur Suizidprävention. Die kommende Fortbildung ergänzt die bisherigen Schulungen und befasst sich mit der Frage, wie damit umgegangen werden kann, wenn ein Suizid in der Klinik doch nicht verhindert werden konnte.

Die Veranstaltung ist offen für alle Berufsgruppen und findet über einen Livestream statt.
Bei Interesse melden Sie sich bitte vorab bei Anna Oster.