Interview

DER THEO: Wie alles begann …

Ein Interview mit Frank Rienaß, Jens Vogel & Claudia Noack über die Anfänge des Mitarbeitermagazins DER THEO und seine Entwicklung.

06.04.2022 | Interview
Die Cover des Mitarbeitermagazins im Wandel der Zeit

THEO: Das Mitarbeitermagazin DER THEO hat in seiner heutigen Form mit dieser Ausgabe sein 10-jähriges Jubiläum, doch seinen Anfang hat die Zeitung bereits im Februar 2009 genommen. Frank Rienaß, Jens Vogel, ihr seid die „Erfinder“ und Namensgeber der Mitarbeiterzeitung DER THEO – Was hat euch dazu bewogen, eine Mitarbeiterzeitung ins Leben zu rufen? Hattet ihr eventuell auch Vorbilder?

J. Vogel: Es gab eine Gruppe von interessierten Mitarbeitenden, die das gemeinsame Ziel einer gemeinsamen internen Mitarbeiterzeitung hatten. Gleichzeitig gab es in den Einrichtungen zu diesem Zeitpunkt eigene Hauszeitungen. Es gab also mehr als uns beide, die Ende 2008 das Bedürfnis nach einer Zeitung von und für Mitarbeitende hatten.
F. Rienaß: Letztlich war es auch der Wunsch nach mehr gegenseitigen Informationen aus den einzelnen Einrichtungen im gesamten TWW.
J. Vogel: In unserem ersten Treffen wurden schon viele der heutigen Rubriken geboren: Aktuelles, Vorstellung von Projekten, die Veröffentlichung von Terminen, Vorschauen und Rückschauen, Auf ein Wort … eben alles, was in eine Zeitung gehört.
F. Rienaß: Auch wollten wir dem Wunsch zu den Fragen – wer macht was, wer ist neu im Unternehmen, wer geht in den Ruhestand usw. – Rechnung tragen.
J. Vogel: In einem Unternehmen unserer Größe habe ich damals eine Mitarbeiterzeitung immer vermisst. Entsprechend war es naheliegend, das Thema aufzugreifen und in die Umsetzung zu bringen.

 

THEO: Und stand denn der Name auch gleich fest? Ihr seid ja auch die Namensgeber der Zeitung!

J. Vogel: Für mich stand der Name sofort fest, wurde in der Gruppe diskutiert und letztendlich auch freigegeben.
F. Rienaß: Ich erinnere mich gleichfalls, dass wir den Namen nach kurzer Diskussion wirklich schnell gefunden hatten, „THEO News“ usw. waren schnell verworfen, es musste dann noch geklärt werden, inwieweit wir den Namen Theodor Wenzel auf „THEO“ reduzieren durften; nach dem formellen OK der damaligen Geschäftsleitung wurde es dann wirklich der „DER THEO“.

THEO: Wie müssen wir uns die Anfänge vorstellen? Schaut man sich die alten Ausgaben an – echte Raritäten übrigens! – unterscheiden sie sich vom heutigen Layout. Wie seid ihr bei der Erstellung vorgegangen?

J. Vogel: Wir haben eine kostenfreie Software zur Erstellung der Zeitung gesucht, in die ich mich eingearbeitet habe, um die Zeitung zu bauen und dann mit Texten und Bildern zu füllen. Die Auflage der ersten beiden Ausgaben lag bei 700 Exemplaren und wurde mit der Gehaltsabrechnung vom Februar 2009 verteilt.

THEO: Kein leichter Start, zumal ihr den THEO ja quasi ehrenamtlich erstellt habt. Gab es weitere Herausforderungen bei der Erstellung der Zeitung?

J. Vogel: Die größte Herausforderung war sicherlich die Zeit.
F. Rienaß: Der erste THEO war wirklich ein Werk von „Vielen“; vom Inhalt, Layout, dem Korrekturlesen und am Ende der Produktion. Es gab eine Menge an kleinen zeitintensiven Schritten bis der THEO dann in den Versand ging.

THEO: Die Veröffentlichung des THEOs pausierte als Claudia Noack 2012 ans TWW in die heutige Unternehmenskommunikation (UK) kam, neue Ausgaben waren erstmal nicht in Sicht. Woran lag das?

J. Vogel: Nach der dritten Ausgabe sollte die Verteilung nicht mehr durch unsere Hauspost erfolgen. Entsprechend gab es einige Bereiche, wo DER THEO ausgelegt wurde. Dieser Umstand gepaart mit rückläufigem Input, da Inhalte im Intranet geteilt werden sollten, führte zu THEOs Pause.

In einem Unternehmen unserer Größe habe ich damals eine Mitarbeiterzeitung immer vermisst.

F. Rienaß: Wie geschildert, waren es einige Punkte, die ja dann zur Pause des THEOs führten. Schön ist es aber, dass DER THEO dann später von der UK wieder aktiviert wurde und damit in neuer Form weiter erstellt wird.

Portraits von Frank Rienaß, Jens Vogel und Claudia Noack
v.l.n.r.: Frank Rienaß, Jens Vogel, Claudia Noack

THEO: Claudia, du bist im Januar 2012 ans TWW gekommen und hast deine Tätigkeit in der damaligen Öffentlichkeitsarbeit, heute Unternehmenskommunikation, aufgenommen. Im Sommer des gleichen Jahres wurde dann die erste Ausgabe im neuen Layout veröffentlicht. Wie kam es zu einer Wiederbelebung der Mitarbeiterzeitung?

C. Noack: Ich hatte während meiner vorherigen Tätigkeit in der Unternehmenskommunikation in einem städtischen Klinikum eine bereits bestehende Mitarbeiterzeitung neu aufgelegt und mit dem Team etabliert. Dabei habe ich einen Eindruck davon gewinnen können, welche Dynamik dieses Medium haben kann. Den THEO wiederzubeleben war eine schöne Herausforderung und die Geschäftsführung gab damals finanzielle Mittel frei, um die Zeitung durch die uns begleitende Agentur mcs mit einem neuen Layout zu versehen, die Inhalte professionell zu setzen und in einer Druckerei drucken zu lassen. Die Erstellung der Zeitung fiel dann auch generell in mein Aufgabenspektrum, ich musste das eben nicht neben einem ganz anderen Kerngeschäft erledigen wie Frank Rienaß und Jens Vogel – wie die beiden das geschafft haben – Hut ab!
Wichtig war mir damals, nicht ein komplett neues Medium zu schaffen, sondern auch Ideen der beiden Kollegen aufzunehmen und zu erhalten. Ich habe ja den THEO nicht neu erfunden!

THEO: Was meinst du in Bezug auf die Dynamik einer Mitarbeiterzeitung?

C. Noack: Für die Weitergabe von Informationen gibt es in den meisten großen Unternehmen ein Intranet, über das Informationen verbreitet werden. Der eine oder die andere könnte jetzt sagen, das ist doch ausreichend. Und so war es ja auch mit den ersten Ausgaben, wie Jens berichtet.
Doch zunächst gibt es im Gesundheitswesen einen sehr großen Anteil von Kolleginnen und Kollegen, die gar keinen PC-Arbeitsplatz haben, um mal eben im Intranet zu stöbern. Und aus meiner Sicht, lädt ein Intranet auch eher nicht zum „Stöbern“ ein. Es hat ja auch eine ganz andere Funktion. Das Intranet ist in meinen Augen für die Weitergabe kurzer und notwendiger Informationen gedacht, mutet auch eher technisch an, der „Curator“ eben…
In einem Mitarbeitermagazin jedoch kann ich ein buntes Bild dessen abbilden, was im TWW passiert, welche Projekte angeschoben werden, was deren Hintergründe sind. Wir sind relativ frei in der Auswahl der Themen, denn das Magazin war von Anfang an eine „Zeitung von Mitarbeitenden für Mitarbeitende“, Kolleg*innen haben hier die Möglichkeit, ihre Themen zu platzieren. Im Gegensatz zum Intranet können wir diese hier auch vertiefen und haben eine große Gestaltungsfreiheit, es soll ja auch Spaß machen, in den THEO zu schauen, und einen gewissen Unterhaltungswert haben.
DER THEO hat sich mittlerweile im Unternehmen als eine Säule der Kommunikation etabliert. Auch unaufgefordert schicken uns Mitarbeitende eine Vielzahl an Ideen zu und Texten, die sie gern im THEO platzieren möchten, das hat für viele einen großen Stellenwert.

DER THEO hat sich mittlerweile im Unternehmen als eine Säule der Kommunikation etabliert. Auch unaufgefordert schicken uns Mitarbeitende eine Vielzahl an Ideen zu und Texten, die sie gern im THEO platzieren möchten, das hat für viele einen großen Stellenwert.

THEO: Nun könnte man sich aber auch fragen, ob eine gedruckte Zeitung im digitalen Zeitalter überhaupt noch zeitgemäß ist …

C. Noack: Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, denn auch in der Unternehmenskommunikation geht der Trend natürlich zunehmend weg von den Printmedien. Aber die Mitarbeiterzeitschrift macht hier meines Erachtens – und auch in den Augen des Geschäftsführers Herrn Jakobs – eine Ausnahme. Wir sind ein Unternehmen, in dem sehr viele Kolleginnen und Kollegen keinen Zugang zu einem PC haben, für die ergibt eine digitale Ausgabe überhaupt keinen Sinn. Ich finde es übrigens auch sehr angenehm, mal in einer Zeitung zu blättern als immer nur auf einen Bildschirm zu starren. Und wer doch die digitale Version bevorzugt, kann sich diese natürlich gern auch im Intranet anschauen.

THEO: Vielen Dank für diese Einblicke und das Interview. Der THEO ist aus dem TWW nicht mehr wegzudenken und wir freuen uns auf viele weitere Jahre mit ihm!

Das Interview für den THEO führte Laura Höhne.