Nachbesprechung von Zwangsmaßnahmen – Ein Praxisleitfaden
Was wir aus gescheiterten Begegnungen voneinander lernen können – eine Einladung zum Perspektivwechsel
Am 17. November 2021 ist mit dem Buch „Nachbesprechung von Zwangsmaßnahmen. Ein Praxisleitfaden“ eine Arbeitshilfe zur standardisierten Nachbesprechung von Zwangsmaßnahmen im Psychiatrie Verlag erschienen.
Die Themen »Gewalt und Freiheitsrechte in der Psychiatrie« sind hochrelevant, die Anwendung von Zwang belastet alle daran Beteiligten und oft fehlen Raum und Struktur für eine gemeinsame Reflexion des Erlebten – die praktische Implementierung von standardisierten Nachbesprechungen von erfolgten Zwangsmaßnahmen unter Einbeziehung aller Beteiligten dient somit nicht nur der Prävention, sondern auch der Transparenz von Entscheidungen und dem Erhalt der therapeutischen Beziehung. Die Nachbesprechung gibt Betroffenen die Gelegenheit, eine traumatische Erfahrung zu bearbeiten, und die Mitarbeitenden werden für die Bedürfnisse der Patient*innen sensibilisiert. Entscheidungsprozesse werden überdacht und angepasst, präventive Maßnahmen für künftige Krisensituationen besprochen.
Dr. Lieselotte Mahler, Chefärztin der Psychiatrie und Ärztliche Direktorin in den Kliniken im Theodor-Wenzel-Werk, Anna Oster, Psychologin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Psychiatrie in den Kliniken im Theodor-Wenzel-Werk sowie Dr. Alexandre Wullschleger, psychiatrischer Oberarzt in der Universitätsklinik Genf, haben hier mit vielen Beispielen aus ihrer langjährigen Erfahrung eine Arbeitshilfe geschaffen zur Implementierung von Nachbesprechungen von Zwangsmaßnahmen. Das Buch zeigt Formen, Folgen und Vermeidung von Zwang, gibt Orientierungshilfe für die Arbeit „danach“ und rückt die Prävention und einen partizipative Psychiatrie stärker in den Fokus.