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Auswirkungen der Implementierung des Weddinger Modells auf den akutpsychiatrischen Stationen im TWW

Anlässlich des Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft haben wir  bereits vor einem Jahr die Forschungsgruppe “Sozialpsychiatrie und Versorgungsforschung” um Dr. Lieselotte Mahler sowie die Forscherinnen vorgestellt. Beginnend mit der Studie über die mögliche Reduktion der Zwangsmaßnahmen im Weddinger Modell in der Psychiatrie, folgen nun in einer weiteren Serie (Zwischen-) Ergebnisse und erste Fazits zu diesen wissenschaftlichen Arbeiten.

09.02.2024 | Allgemein
Auswirkungen der Implementierung des Weddinger Modells auf den akutpsychiatrischen Stationen im TWW

Auswirkungen der Implementierung des Weddinger Modells auf den akutpsychiatrischen Stationen im TWW 

Im letzten Jahr hat Anastasia Korezelidou im Rahmen ihrer Masterarbeit gemeinsam mit Dr. Lieselotte Mahler und Anna Oster das Weddinger Modell im TWW  im Hinblick auf eine mögliche Reduktion von Zwangsmaßnahmen evaluiert. Das Weddinger Modell ist ein recoveryorientiertes Psychiatriekonzept, das 2010 bereits von einer Arbeitsgruppe um Dr. Mahler entwickelt wurde. Im Weddinger Modell geht es um eine umfassende Veränderung der Haltung und der Strukturen in der Psychiatrie, um dadurch die Perspektive und die Bedarfe der Betroffenen in den Mittelpunkt der Behandlung zu stellen. Durch diese Arbeitsweise wird nicht nur die Behandlungsqualität verbessert, sondern es können auch Eskalationen und Zwangsmaßnahmen verhindert werden. 

Die Implementierung des Weddinger Modells im TWW startete im Mai 2020.  Für die Evaluation wurden alle insgesamt 2.184 Behandlungsfälle der beiden Akutstationen im Zeitraum von Juli 2019 bis Juni 2021 ausgewertet. Dabei zeigte sich eindrücklich, dass die Anzahl der von Zwang betroffenen Patient:innen sowie die Anzahl und Dauer der Zwangsmaßnahmen pro Patient:in nach der Einführung des Weddinger Modells deutlich reduziert werden konnten. 

Die Studie wird im Laufe des Jahres in einem Fachjournal veröffentlicht. Zudem findet parallel noch die Auswertung der qualitativen Interviews mit Mitarbeitenden aller Berufsgruppen der beiden Akutstationen statt. Annika Welte wird diese im Rahmen ihrer Promotion im Hinblick auf die Einstellung zu Zwangsmaßnahmen und das Sicherheitsgefühl analysieren.